Pädagogik in der Waldspielgruppe Tannzäpfli

 

Die Waldspielgruppe haben wir nach naturpädagogischen Gesichtspunkten aufgebaut:

 

Unser Waldplatz wurde bewusst ausgesucht. Mit seiner Vielfalt fördert er das Spielverhalten und die motorische Entwicklung der Kinder:

  •         Waldlichtung
  •         steiles Gelände
  •         «Waldsofa», als ruhiger Ort, wo sich immer eine Betreuungsperson aufhält

 

Aktives Spiel

Unser Spielmaterial fördert die aktive Tätigkeit im Spielraum Wald. Die Kinder haben Seil, Hammer, Schaufel, Säge, Kessel, Kindermesser und Lupe zur Verfügung. Damit entwickeln sie nach ihren Bedürfnissen eigene Spielideen und Aktivitäten.

 

Offene Spielimpulse regen die Kinder an, in der Gruppe selbständig zu spielen. Der Wald bietet mit seiner einzigartigen Vielfalt an natürlichem Spielmaterial viele Möglichkeiten, eigene Fantasien auszuleben. Regelmässig bieten wir den Kindern gemeinsame Aktivitäten an.

 

Stärkung des Immunsystems

Da wir bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit in den Wald gehen, werden die Abwehrkräfte der Kinder gestärkt. Einzige Voraussetzung ist die wetterfeste Bekleidung. Die Kinder lernen, wie man sich an einem kalten Wintertag wärmt oder kühlt, wenn es ihnen zu heiss wird.

 

Sinneswahrnehmung

Die Kinder erleben die Umwelt und entwickeln eine besondere Aufmerksamkeit für die Natur. Mit ihren Sinnen werden die Kinder auf Veränderung in der Natur sensibilisiert und erleben die verschiedenen Jahreszeiten und deren Auswirkung kennen. Somit können wir dazu beitragen, dass sich die Kinder der Natur auf spielerische, sinnliche und respektvolle Weise näher kommen. Ganz unbewusst lernen die Kinder mit jedem Waldbesuch etwas aus der Natur- und Pflanzenwelt in unserer Region kennen.

 

Sozialkompetenz

Durch die altersdurchmischte Gruppe lernen die einzelnen Kinder sich und andere zu achten. Die Natur gibt überall Anlass, sich gegenseitig über «Stolpersteine» helfen zu müssen. Neue Beobachtungen werden unter den Kindern ausgetauscht. So lernen die jüngeren Kinder von den älteren, diese hingegen sensibilisieren ihr Einfühlungsvermögen und ihre Ausdrucksweise. Sie übernehmen schon bald Verantwortung für kleine Hilfeleistungen.

 

Grenzerfahrungen

Der Wald bietet sehr viel Bewegungsfreiheit und damit auch eine Notwendigkeit, Regeln einzuhalten. Die Kinder machen erste Grenzerfahrungen, indem sie lernen gefahren abzuschätzen. Wir unterstützen die Kinder dabei sorgfältig. So helfen wir ihnen am Anfang über eine wackelige Brücke zu gehen oder steiles Gelände hochzukommen. Wir ermuntern die Kinder aber bald, Hindernisse selbst zu überwinden.

 

Verhaltensregeln

Klare Verhaltensregeln sind für die Kinder und für uns wichtig. Sie schaffen den Rahmen, um den Spiel- und Bewegungsraum Wald geniessen zu können. Folgende Regeln führen wir am Anfang bei jeder neuen Waldgruppe mit viel Geduld ein und setzen sie konsequent durch. Wichtig ist, dass auch die Eltern mit ihren Kindern die Regeln besprechen:

 

  •         keine Pilze essen und zertreten
  •         keine Beeren und Kräuter essen (ausser bei von uns geführten Aktivitäten)
  •         immer in Sichtweite der Betreuerinnen bleiben (abgesprochene Distanz)
  •         keine Jungpflanzen betreten
  •         keine Äste oder Rinden von lebenden Bäumen abreisen
  •         Stöcke dürfen nicht in Gesichtshöhe gehalten werden
  •         alles, was wir von zu Hause mitbringen, nehmen wir wieder zurück
  •         ruhige Aktivitäten rund um die Feuerstelle, kein Umherspringen
  •         Vogelnester, Ameisenhaufen und andere Tierbehausungen aus respektvoller                Entfernung beobachten
  •         rücksichtsvoller Umgang mit Insekten, Käfern, Fröschen, usw.

 

«Die natürliche Welt fördert die Selbstverwirklichung deshalb so sehr, weil die Natur selbst völlig verwirklicht ist.»

 

Warren Moon